10.04.16 ESV Ludwigshafen – VfR Friesenheim 3:0

Schnörkelloser Konterfußball

Starker ESV Ludwigshafen gewinnt das Derby der A-Klasse Nord gegen einen enttäuschenden VfR Friesenheim 3:0

Der ESV Ludwigshafen hat in der Fußball-A-Klasse Nord einen Konkurrenten um den Aufstieg aus dem Rennen geworfen. Einen starken Auftritt krönte der ESV mit einem 3:0 (2:0)-Sieg gegen den VfR Friesenheim.

20160411_Spielbericht_ESV-VfRDie Friesenheimer fanden nie zu ihrem Spiel, agierten nervös und ideenlos. Der VfR leistete sich im Spielaufbau unglaublich viele einfache Fehler. Die Gäste verstrickten sich in Einzelaktionen und rannten sich oft fest.Ganz anders der ESV, der sich zweikampfstark präsentierte, zielstrebig und schnörkellos nach vorne spielte. Schon nach zwei Minuten verpasste Kenan Tuncel nach einem Konter und der flachen Hereingabe von Ali Burc das Führungstor. Die Blau-Schwarzen setzten nach, und nach einem groben Stellungsfehler in der Gäste-Abwehr traf der nie zu kontrollierende Burc den Innenpfosten (10.). Friesenheims Deckung verteidigte hoch stehend, was den mit vielen langen Bällen und gutem Umschaltspiel operierenden Gastgebern in die Karten spielte.

So fiel auch das 1:0, als Hamid Mirani einen prima Pass auf Burc schlug, der den Ball perfekt annahm und Torwart Andreas Höss mit einem Schuss ins lange Eck keine Chancen ließ (20.). Danach gab es die einzige Möglichkeit für die Gäste, die genau genommen aber nur eine Halbchance war. Eine Flanke von Toni Butz nahm Robert Moldoveanu direkt, doch sein Schuss wurde noch abgefälscht. Wie einfach es sein kann, ein Tor zu erzielen, demonstrierte der ESV. Langer Ball aus der Deckung, Friesenheims Florian Adner hob das Abseits auf und so lief Tuncel alleine auf das Tor der Gäste. Er umkurvte Höss und schoss den Ball unter die Latte (29.).

Zur zweiten Hälfte wechselte sich Friesenheims Spielertrainer Toni Maric ein, was dem Spiel der Gäste etwas mehr Struktur verlieh. An der Harmlosigkeit der Grün-Schwarzen änderte sich jedoch nichts. „Wir haben heute alles vermissen lassen, was uns in den vergangenen Wochen stark gemacht hat. Einige gehen nach der Aufholjagd bis auf Rang drei auf dem Zahnfleisch“, sagte Maric. Offenkundig, dass der VfR mit dem Naturrasen nicht zurechtkam. Es spricht für Maric, dass er dies nicht als Ausrede für die Niederlage gelten lassen wollte.

Der ESV spielte nach der Pause taktisch geschickt. Die „Eisenbahner“ ließen den Gegner kommen, verteidigten konzentriert und machten das, was sie am besten können – Konterfußball spielen. So fiel auch der dritte Treffer. Erneut war der spielstarke Mirani der Ausgangspunkt. Seinen Steilpass erlief sich Burc, der Höss mit einem Flachschuss (80.) bezwang. „Das war leichter als erwartet. Wir haben das Spiel des VfR früh erstickt und schnell nach vorne gespielt“, urteilte ESV-Coach Bernhard Grätz. Seine Mannschaft hatte das Spiel jederzeit im Griff und gilt nach dieser Vorstellung als heißer Aufstiegskandidat.

So spielten sie

ESV Ludwigshafen: Provo – Fallah Hassan, Ristic, Ülker, Rajab – Toraman (85. Buttaccio), Mirani, Kuanga, Hyseni – Burc (90. Bytyci), Tuncel (90.+2 Dziopa)

VfR Friesenheim: Höss – Heim (46. Maric) – Adner, Müller – Altunkaynak (75. Weber), Schülein, Tutino, Tekin (64. Saad) – Moldoveanu – Pranjic, Butz

Tore: 1:0 Burc (20.), 2:0 Tuncel (29.), 3:0 Burc (80.) – Gelbe Karten: Tuncel, Mirani – Beste Spieler: Burc, Mirani, Ristic, Tuncel – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Liesert (Römerberg).

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz – Ludwigshafener Rundschau – Nr. 84
Datum Montag, den 11. April 2016
Seite 19