Robert Moldoveanu vom VfR Friesenheim mit 30 Treffern bester Torjäger der A-Klasse – Nun spielt er für den BSC Oppau
Der VfR Friesenheim wollte eigentlich Meister in der Fußball-A-Klasse werden. Das Ziel hat der Klub – wieder einmal – verfehlt. Einen anderen Titel aber hat Friesenheim bekommen. Stürmer Robert Moldoveanu war mit 30 Treffern bester Torschütze der Liga. Nun verlässt der Rumäne den Klub.
Wenn man Trainer vor der Saison nach ihren Zielen befragt, dann kommen meist von Vorsicht geprägte Antworten. Vom allein zählenden Ligaverbleib ist die Rede oder vom ominösen einstelligen Tabellenplatz. Die Intention ist klar. Wer tief stapelt, läuft weniger Gefahr, sein Ziel zu verfehlen. Zudem wird mit einer zurückhaltenden Aussage Druck von der Mannschaft genommen.Der 32 Jahre alte Friesenheimer Spielertrainer Toni Maric hebt sich wohltuend von der grauen Masse ab. „Wir wollen Meister werden“, legte sich der junge Coach fest. Eine Zielsetzung, die schon deswegen überrascht, weil der VfR zwar eine gute, aber keine überragende Mannschaft stellte. „Letztlich haben wir den Aufstieg verpasst, weil wir den Start verschlafen haben“, blickt Maric zurück. Die ersten Spiele seien zudem noch in die Probierphase gefallen. Nach zehn Spieltagen waren die Friesenheimer Neunter mit neun Zählern Rückstand auf den zweiten Platz.
Als sich der VfR gefangen hatte, lief es. „Da haben wir unsere Qualitäten gezeigt und bewiesen, wozu das Team in der Lage ist“, spielt Maric auf eine tolle Serie an. Von 13 ungeschlagenen Partien gewannen die Grün-Schwarzen zehn und waren in Schlagdistanz zur Spitze. Mit der ernüchternden 0:3-Pleite beim ESV war das Rennen gelaufen, zumal die „Eisenbahner“ in dieser Phase sehr stabil waren. Nur: Warum blieben Maric und sein spielender Co-Trainer André Werz (31) in dieser wichtigen Partie auf der Bank? „Die Mannschaft hatte vorher Spitzenreiter Freinsheim 4:1 besiegt. Da wollte ich keine großen Änderungen vornehmen. Im Nachhinein wären zwei erfahrene Spieler vielleicht gut gewesen. Aber das soll keine Ausrede sein“, verdeutlicht Maric. Die beiden Trainer gelten als Typen, die ihr Ego nicht in den Vordergrund stellen. „Wenn sich ein junger Spieler bemüht und nicht abfällt, dann soll er spielen. Da treten die Trainer trotz nachgewiesener fußballerischer Klasse zurück.“
Auch wenn es zum Aufstieg nicht gereicht hat, ein Titel ging dennoch an den VfR. Robert Moldoveanu wurde mit 30 Treffern Torschützenkönig. Daran war vor knapp zwei Jahren noch nicht zu denken. Bei einer Partie in Maudach versiebte der Rumäne viele Großchance. „Im Training macht er die rein. Wenn bei ihm mal der Knoten platzt, wird er ein herausragender Spieler“, prophezeite der damalige Trainer Donato Villecco. Er sollte Recht behalten. Bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in der Eberthalle trumpfte Moldoveanu groß auf. Er holte sich den Pokal für den erfolgreichsten Torschützen.
„Robert hat alles, was einen guten Fußballer auszeichnet. Er ist schnell, beidfüßig stark und hat einen präzisen Schuss“, lobt Maric den Mitspieler. Der 23 Jahre alte Moldoveanu sei einer der besten Spieler, die der VfR je gehabt habe. Sein Weg sei noch lange nicht zu Ende, ergänzt der Trainer. Obwohl der Rumäne keine klassische Spitze verkörpert, sondern aus der zweiten Reihe kommt, erzielte er die meisten Tore. Es waren seine letzten für den VfR, denn Moldoveanu wechselte zum BSC Oppau in die Landesliga. „Sein Weggang ist nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein Verlust“, unterstreicht Maric.
Die These, Spiele werden im Angriff, Meisterschaften in der Abwehr gewonnen, bestätigt der VfR. 78 erzielte Tore können sich sehen lassen, 56 Gegentreffer sind deutlich mehr als die Konkurrenz hinnehmen musste. „Da müssen wir den Hebel ansetzen. Aber das ist auch uns Trainern geschuldet. Wir lassen sehr offensiv spielen. Die Null muss bei uns nicht zwingend stehen“, sagt Maric.thl
Quelle
Ausgabe Die Rheinpfalz – Ludwigshafener Rundschau – Nr. 162
Datum Donnerstag, den 14. Juli 2016
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