Was lässt sich mit dem Fußballverein VfR Friesenheim verbinden? Nun, der VfR ist ein über 100 Jahre alter Traditionsclub. Er war der erste Verein in Ludwigshafen, der seine Heimspiele auf Kunstrasen austrug. Man nennt die Friesenheimer die Eulen, eine Bezeichnung, die sich im Namen des Sportplatzes wiederfindet. Der heißt nämlich Eulenpark-Stadion. Dazu spielt der VfR traditionell in grünen Trikots. Es gibt aber noch etwas anderes, was längst Eingang in den Sprachgebrauch gefunden hat. Die Friesenheimer gelten als „unaufsteigbar“. Seit einigen Jahrzehnten versucht die erste Garnitur des VfR den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen. Ein paar Mal war das Team kurz davor, doch geklappt hat es noch nie. Auch in dieser Saison haben die Männer in Grün etliche gute Spiele abgeliefert, zeitweise sogar begeisternden Fußball gespielt, aber am Ende war es wie immer. Der VfR wurde Vierter und blieb „unaufsteigbar“.
Die Wortschöpfung ist angelehnt an die große Zeit des kleinen VfL Bochum, der zwischen 1971 und 1993 ununterbrochen in der Bundesliga spielte und fast immer gegen den Abstieg kämpfte. Damals wurde der VfL die „Unabsteigbaren“ genannt, was sich im Laufe der folgenden Jahre aber drastisch geändert hat, weil Bochum zur Fahrstuhlmannschaft mutierte.
Zurück zum VfR. Weil die „Erste“ nicht aufsteigt, kann auch die in der B-Klasse spielenden Reserve nicht hoch. Doch zumindest die „Alten Herren“ geben Anlass zur Freude. Sie verteidigten in einem dramatischen Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft mit einem 12:11-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den LSC den Titel. Allerdings ist auch die AH „unaufsteigbar“. Aber nur, weil sie bereits in der höchsten Spielklasse kickt.
Quelle
Ausgabe: Die Rheinpfalz – Ludwigshafener Rundschau – Nr. 130
Datum: Dienstag, den 7. Juni 2016